Zu erst einmal: Arenal ist besser als sein Ruf – wenn man in der Vorsaison hinreist. Jetzt, Ende März, haben die aus Funk- und Fernsehen bekannten Absturzkneipen und Großraumdiscos noch geschlossen.
Auch die Balnearios (15 nummerierte Strandbars), besser bekannt als „Ballermann“, sind noch geschlossen. Der Platja de Palma ist von Spaziergängern wie uns und Radlern geprägt, die sich ein Bier in einem der bereits geöffneten Läden genehmigen. Die gefürchteten Rudel von grölenden Besoffenen sind noch nicht zu sehen.
Abgesehen von den Touristen in den Cafés und Restaurants an der Promenade, die nun schön fußgängerfreundlich gestaltet ist, sieht es nach normalem, authentischem Arbeits- und Freizeitleben der Einheimischen aus. Die Stadt gehört noch hauptsächlich den Spaniern und Einwanderern.
An der Strandpromenade und am Meer waren wir auch viel unterwegs, aber nicht nur dort. Interessant waren die Spaziergänge durch den Ortskern und die Randgebiete. S’Arenal erstreckt sich weiter ins Hinterland, wo es felsig und hügelig ist. Es gibt am östlichen Ortsausgang ein Stück Brachland, dass mit Pinien und Garigue bewachsen ist.
Hier haben wir ebensoviele duftende Kräuter und Blumen entdeckt wie achtlos weggeworfene Gegenstände entdeckt.
Anscheinend gehen die Einwohner hier noch ziemlich rücksichtslos mit der Natur um und allzu schlecht scheint es ihnen in Arenal vielleicht auch nicht zu gehen, soviel Wohlstandsmüll wie hier zu finden ist.
Andererseits sind Gegenden, die nicht so geleckt und austauschbar aussehen, einfach ergiebiger für Fotofreaks. Und für Gourmets ebenso, denn die Restaurants mit den ursprünglichen mallorquinischen Gerichten liegen auch im alten Ortskern. Wir haben sehr leckere Tapas mit Meeresfrüchten in der „Caféteria Europa“ gegessen, siehe Artikel Menu total.
Das Stadtbild ist abwechslungsreich: Schäbige und auch schöne, gepflegte alte Häuser in allen Größen – zwischen modernen oder verwitterten Hochhäusern. Es gibt viele sogenannte „Bettenburgen“ für den Ansturm der Pauschalurlauber, aber auch kleine Pensionen und Hostels für Individualreisende und Backpacker.
Für Familien gibt es u.a. einen großen Minigolfplatz und den „Erlebnis-Wasserpark Aqualand“ am Rande der Stadt. Das zugebaute Örtchen hat relativ wenig Grünflächen zu bieten, es gibt aber durchaus einige Plätze mit Bänken sowie Parks und Spielplätze. Aber um die Natur von Mallorca zu genießen, sollte man doch eher das unberührtere Umland besichtigen!